Unternehmensbesuch bei Dätwyler
Gemeinsam mit rund 40 geladenen Gästen durften wir am 29. Oktober das Werk und die Produktion von Dätwyler in Schattdorf besuchen.
Gemeinsam mit rund 40 geladenen Gästen durften wir am 29. Oktober das Werk und die Produktion von Dätwyler in Schattdorf besuchen.
Das Hightech-Unternehmen Dätwyler ist auf die Entwicklung und Herstellung hochwertiger, systemrelevanter Elastomerkomponenten spezialisiert und nimmt in den Bereichen Healthcare, Transportation & Electronics, General Industry sowie Food & Beverage eine führende Marktposition ein.
Mit 25 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten, Vertriebsaktivitäten in über 100 Ländern und über 7‘500 Mitarbeitenden erzielt Dätwyler einen Jahresumsatz von über CHF 1,1 Milliarden. Der Hauptsitz befindet sich in der Schweiz, und seit 1986 ist das Unternehmen an der SIX Swiss Exchange börsennotiert.
Ein Elastomer ist ein elastischer Kunststoff – ein Polymer, das sich stark verformen lässt (z. B. dehnen oder zusammendrücken) und nach Entlastung in seine ursprüngliche Form zurückkehrt. Elastomere finden unter anderem Anwendung in der Medizintechnik (z. B. Schläuche, Silikonventile) oder in der Fahrzeugtechnik (z. B. Dichtungen).
Dätwyler war traditionell vor allem für seine Tätigkeit im zyklischen Automobilzulieferergeschäft bekannt, insbesondere als Produzent von Komponenten für die Fahrzeugindustrie. Unsere Gäste konnten sich jedoch selbst davon überzeugen, dass Dätwyler heute deutlich breiter aufgestellt ist.
CEO Volker Cwielong stellte in seiner Präsentation in Aussicht, das Engagement im Automobilzulieferergeschäft künftig weiter zu reduzieren. Die Geschäftsbereiche Healthcare sowie Food & Beverage generieren zusammen bereits über 60% des Gesamtumsatzes und zeichnen sich nicht nur durch ihre defensive und antizyklische Natur aus, sondern auch durch höhere Margen aufgrund der hohen Spezialisierung.
Langfristig strebt das Unternehmen einen Umsatzanteil von 45–55 % im Healthcare-Bereich an. Hier produziert Dätwyler unter anderem Stopfen für Medikamentendosen und Kolbenstopfen für vorgefüllte Spritzen.
Im Bereich Food & Beverage ist das Unternehmen jedem Kaffeekapseltrinker – wenn auch oft unbewusst – ein Begriff: In Schattdorf produziert und bearbeitet Dätwyler täglich mehrere Millionen Kaffeekapseln. Beim Werksrundgang konnten wir die hochautomatisierten Produktionsanlagen in Aktion sehen.
Transformationsprogramm auf Kurs
CEO Volker Cwielong erläuterte im Rahmen des Besuchs die aktuellen Entwicklungen des Transformationsprogramms ForwardNow. Bereits während der dreijährigen Laufzeit bis 2027 erwartet Dätwyler kumulierte Ergebnisverbesserungen von rund CHF 52 Millionen. Nach Abschluss aller Massnahmenpakete sollen nachhaltige jährliche Ergebnisverbesserungen von rund CHF 24 Millionen erzielt werden.
Herausforderungen und Chancen
Der Fachkräftemangel bleibt auch für Dätwyler eine zentrale Herausforderung. Dies zeigt sich insbesondere bei der Besetzung von Lehrstellen für Polymechaniker. Dem begegnet das Unternehmen mit gezielten Investitionen in Ausbildung und Nachwuchsförderung. Chancen sieht Dätwyler insbesondere im weiteren Ausbau margenstarker Geschäftsbereiche.
Persönlicher Austausch
Beim anschliessenden Apéro Riche nutzten unsere Gäste die Gelegenheit, sich mit dem Management persönlich auszutauschen. Wir danken Dätwyler herzlich für die spannenden Einblicke und den offenen Dialog.
Bewertung und Ausblick
Die Zukunftsaussichten für Dätwyler sind kurzfristig eher noch verhalten, jedoch mittel- und langfristig sehr positiv:
Die Nachfrage im Teilsegment Healthcare entwickelt sich erfreulich. Dätwyler wird zunehmend sogenannte High-Value-Produkte verkaufen und deren Anteil von einem Drittel auf 50% steigern. Auch im Teilsegment Food & Beverage herrscht derzeit Rückenwind. Das auf Oil & Gas fokussierte Teilsegment, das zuvor unter einem unsicheren Umfeld in den USA gelitten hat, scheint sich zu stabilisieren. Das Umfeld im auf die Automobilindustrie ausgerichteten Teilsegment bleibt hingegen weiterhin herausfordernd.
Der Titel ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25,2x im Jahr 2026 bereits respektabel bewertet. Der Enterprise Value im Vergleich zum EBITDA beträgt 12,7x und liegt damit am unteren Ende des historischen Rahmens.
Autoren: Benno Arnold, Jérémy Grob
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